Reporter flieht vor Bisons und wird zum Hit

Social Distancing mal anders. Ein NBC-Reporter soll aus einem Nationalpark berichten, als er plötzlich die Flucht ergreifen muss. Das lustige Video wurde inzwischen fast zehn Millionen mal angeklickt.

Sicherer ist die Begegnung mit den gewaltigen amerikanischen Bisons aus dem Auto. (Symbolbild: Getty)
Sicherer ist die Begegnung mit den gewaltigen amerikanischen Bisons aus dem Auto. (Symbolbild: Getty)

Zum Job eines Fernsehreporters gehört es mitunter, sich in die erste Reihe zu begeben. Von dort zu berichten, wo die Action passiert. Das kann auch mal gefährlich werden. Für NBC-Außenreporter Deion Broxton wurde die Situation plötzlich sehr real. Für eine Reportage aus dem berühmten Yellowstone Nationalpark hatte sich Broxton am Parkeingang aufgestellt. Der Park ist wie viele öffentliche Orte in den USA wegen der Corona-Krise momentan geschlossen. Während seines Einsprechers aber scheint etwas Beunruhigendes außerhalb des Bildausschnitts zu passieren. In dem kurzen Video ist zu sehen, wie Broxton immer wieder nach rechts schaut und dann zusieht, dass er sich und die Kamera eilends im Kofferraum seines glücklicherweise direkt neben ihm gerparkten Autos verstaut.

“I ain’t messing with you”, sagt er über das noch eingeschaltete Mikrofon deutlich vernehmbar. Heißt übersetzt: Mit euch leg ich mich nicht an. Gerichtet sind diese kapitulierenden Worte an eine Herde Bisons. Die schienen entweder kein erweitertes Interesse an einem Bericht aus ihrem von Besuchern verwaisten Wohnzimmer zu haben, oder wollten sich gerne ihre “15 Minutes of Fame” vor der Kamera sichern. Wie auch immer die Motivation, sie stürmten jedenfalls geschlossen auf Broxton zu. Das ist in den Aufnahmen dann nicht mehr zu sehen, denn da war Broxton schon längst im sicheren Kofferraum verbarrikadiert.

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Das Video, das er auf Twitter postete, hat mittlerweile fast zehn Millionen Aufrufe. Auch der Nationalpark teilte Broxtons Flucht als perfektes Beispiel, wie man sich bei der Begegnung mit Wildtieren verhalten solle. Die Parkleitung nutzte die Aufmerksamkeit, um ein Hinweisplakat für sicheres Abstandhalten zu verschiedenen Tieren zu teilen.

Mittlerweile wurde aus dem 18-sekündigen Video längst ein Meme, das User auf sozialen Medien zum Thema Social Distancing in der Corona-Krise einsetzen. Mit ein bisschen mehr Abstand nahm Broxton dann übrigens auch noch die grasenden Bisons auf. Sehen doch eigentlich ganz friedlich aus, so aus der Entfernung.

Ganz ohne sind die fast ausgerotteten Urviecher, die einst den ganzen Kontinent besiedelten, allerdings wirklich nicht. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen mit Parkbesuchern, die den Tieren zu nahe kommen. Erst im vergangenen Sommer war ein neunjähriges Mädchen im Yellowstone Park schwer verletzt worden, als ein Bison sie attackierte und durch die Luft schleuderte. Insgesamt sind Bisons, die über 60 km/h schnell werden können, für mehr Verletzungen in Nationalparks verantwortlich als jede andere Tierart.

Insofern ist die schnelle Flucht des Reporters nicht nur äußerst nachvollziehbar, sondern auch sehr vernünftig.

Im Video: Taucher trifft auf merkwürdiges Wesen: