Studie: Erde wird dunkler – und deshalb wärmer

Forschende haben Satellitendaten aus den vergangenen 20 Jahren ausgewertet. Sie zeigen: Die Erde wird dunkler. Weil sich aber die Sonneneinstrahlung nicht geändert hat, bedeutet das, dass die Erde mehr Sonnenenergie aufnimmt.

Die Erde wird dunkler. Das schreiben Forschende in einer aktuellen Studie. (Symbolbild: Getty Images)
Die Erde wird dunkler. Das schreiben Forschende in einer aktuellen Studie. (Symbolbild: Getty Images)

Die Erde wird dunkler – zumindest, wenn man sie vom Weltall aus betrachtet. Das zeigen Satellitendaten aus knapp 20 Jahren, die kalifornische Wissenschaftler*innen für eine aktuelle Studie ausgewertet haben.

Weniger helle Wolken über dem Pazifik

Der sogenannte Erdschein hat vor allem in den vergangenen drei Jahren abgenommen – um rund ein halbes Prozent. Gleichzeitig ist das einfallende Sonnenlicht aber nicht schwächer geworden, der Grund für die Entwicklung muss deshalb auf der Erde liegen. Normalerweise reflektiert die Erde rund 30 Prozent der Sonnenstrahlung.

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Die Forschenden erklären in ihrer Studie, die sie im Journal Geophysical Research Letters veröffentlicht haben, dass eine veränderte Wolkenbildung über dem Pazifik die Reflexion vermindern könnte.

Seit einigen Jahren könnten dort immer weniger helle und deshalb Licht-reflektierende Wolken beobachtet werden – was vermutlich am Klimawandel und dem Anstieg der Meeresoberflächentemperatur liege.

Die Entwicklung hat einen gravierenden Einfluss auf die Erdoberfläche: Im Vergleich zum Beginn des Beobachtungszeitraums im Jahr 1998 gebe die Erde heute etwa ein halbes Watt weniger Sonnenenergie pro Quadratmeter wieder ab, schreiben die Forschenden in einer begleitenden Pressemitteilung. Dadurch würde die Erde noch wärmer, wodurch sie wiederum weniger Licht reflektiere und sich immer weiter erwärme.

Besorgniserregende Ergebnisse

In einer begleitenden Pressemitteilung kommt der Astrobiologe Edward Schwieterman zu Wort, der nicht an der Studie mitgearbeitet hat, die wissenschaftliche Bedeutung der Ergebnisse aber einordnet: „Das ist alles ziemlich besorgniserregend.“

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Eigentlich, so heißt es weiter, hätten Forschende gehofft, dass eine wärmere Erde mehr Wolken bedeuten würde, die wiederum das Sonnenlicht abhielten und damit die Erderwärmung bremsten. „Aber diese Studie zeigt, dass das Gegenteil der Fall ist“, sagt Schwieterman.

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