Totensonntag: Wie man Kindern die Trauer erleichtert

Eric Wrede

Berlin.  Carla* (5) sieht sehr entschlossen aus. Sie trägt einen hellroten Mantel, der am Saum mit Blumen bestickt ist, und braune Stiefelchen. Über ihren blonden Haaren trägt sie eine dunkle Mütze. Hinter ihr steht ein Urnenträger. Er hilft ihr dabei, die Urne von Carlas totem Vater auf dem Friedhof Frieden-Himmelfahrt im Norden Berlins zu vergraben. Das alles sieht man auf einem Foto. So unangebracht es im ersten Moment klingt: Mit einem Kind gemeinsam die Urne eines toten Elternteils zu vergraben, ist etwas, das man tun kann, um ihm zu vermitteln: Etwas sehr Großes, das wir nicht greifen können, ist geschehen. Es zeigt dem Kind auf einer nicht sprachlichen Ebene: Wir können das Schicksal, das uns getroffen hat, nie ganz verwinden. Aber es gibt kleine Dinge, die man tun kann, um darüber hinwegzukommen.

Es ist dieser Ansatz, den die Initiative Kindertrauer Berlin verfolgt. Auf der Webseite steht in großer Schrift der Satz: "Hier stehen die Kinder im Mittelpunkt." Darum bemüht sich der Bestatter Eric Wrede, der neben der Koordinatorin des Kinderhospizdienstes Katharina Kreuschner und Pfarrerin Jasmin El-Manhy Teil der Initiative ist. Wrede hat sich vor fünf Jahren nach einer Karriere im Musikgeschäft auf den Weg gemacht, etwas anderes zu lernen. Heute arbeitet er als Bestatter. Sein Unternehmen heißt "Lebensnah Bestattungen". Der Stephanus-Kinderhospizdienst widmet sich der Aufgabe, Familien und insbesondere Kinder beim Trauern zu begleiten.

Trauer beginnt viel früher, als viele vermute...

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