Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Hier gibt's die aktuellen Entwicklungen.

Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)
Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)

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  • Deutschland prüft auch Lieferung von Panzerhaubitzen an die Ukraine

  • UN-Chef sieht Raketenangriffe auf Kiew nicht als persönliche Attacke

  • Kiews Bürgermeister Klitschko: Putin zeigte UN den Mittelfinger

  • Seit Russlands Abzug knapp 1200 Leichen rund um Kiew gefunden

  • Journalistin von US-Sender bei Angriffen auf Kiew getötet

  • Bundesregierung soll im Krisenfall Unternehmen enteignen können

  • Bericht: Russlands Ölförderung geht unter Sanktionsdruck zurück

  • Moskau: Ukrainische Ziele von U-Boot aus mit Raketen beschossen

Die aktuelle Lage im Live-News-Video:

+++ Deutschland prüft auch Lieferung von Panzerhaubitzen an die Ukraine +++

Berlin - Die Bundesregierung prüft nach der Grundsatzeinigung auf die Lieferung schwerer Waffen auch eine Abgabe der Panzerhaubitze 2000 aus Beständen der Bundeswehr an die Ukraine. Dabei gehe es um ein Materialpaket, zu dem neben den Niederlanden auch Deutschland und Italien beitragen könnten, berichtete die Welt am Sonntag. Nach dpa-Informationen handelt es sich um einen möglichen Beitrag Deutschlands in mittlerer einstelliger Zahl.

Die Welt am Sonntag berichtete, von den 119 Panzerhaubitzen 2000 der Bundeswehr seien allerdings nur etwa 40 einsatzbereit. Die Militärs stünden einer Lieferung deshalb kritisch gegenüber. Auch Vertreter der niederländischen Streitkräfte hatten sich skeptisch gezeigt, doch die Regierung in Den Haag setzte sich über die militärischen Bedenken hinweg.

Eine Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr. (Archivbild: Fabian Bimmer/Reuters)
Eine Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr. (Archivbild: Fabian Bimmer/Reuters)

+++ UN-Chef sieht Raketenangriffe auf Kiew nicht als persönliche Attacke +++

New York/ Kiew - UN-Generalsekretär António Guterres sieht die Einschläge russischer Raketen in Kiew während seines Besuches in der ukrainischen Hauptstadt nicht als persönliche Botschaft. «Er nahm es nicht als Zeichen der Respektlosigkeit gegen ihn, sondern für die Menschen in Kiew», sagte UN-Sprecher Farhan Haq am Freitag in New York. Die Vereinten Nationen sprachen zudem ihr Beileid für eine getötete Journalistin bei der Attacke aus. Diese Art von Angriffen müsse aufhören.

+++ USA: Russland liegt bei Offensive in Ostukraine hinter Zeitplan +++

Washington - Nach US-Einschätzung liegt Russland bei seiner Militäroffensive im Osten der Ukraine hinter dem eigenen Zeitplan. «Wir glauben (...), dass sie bei dem, was sie im Donbass erreichen wollten, hinter dem Zeitplan zurückliegen», sagte ein hochrangiger Beamter des US-Verteidigungsministeriums am Freitag in Washington.

Die russischen Truppen seien demnach mehrere Tage in Verzug gegenüber den ursprünglichen Plänen. «Wir glauben, dass sie bei der völligen Einkreisung der ukrainischen Truppen im Osten schon viel weiter sein hätten sein sollen.» Die ukrainischen Streitkräfte wehrten sich effektiv gegen das Vorrücken der russischen Truppen.

+++ Kiews Bürgermeister Klitschko: Putin zeigte UN den Mittelfinger +++

Kiew - Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sieht im jüngsten russischen Raketenangriff auf Kiew auch eine klare Botschaft an die Vereinten Nationen. «Herr Putin hat den Mittelfinger gezeigt», sagte Klitschko in einer Videobotschaft am Freitag.

Kiew war am Donnerstag während eines Besuchs von UN-Generalsekretär António Guterres beschossen worden. Guterres traf sich in der ukrainischen Hauptstadt mit Präsident Wolodymyr Selenskyj, nachdem er zuvor in Moskau ein Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin geführt hatte.

Bei dem Raketenangriff am Donnerstag wurde in Kiew ein 15-stöckiges Wohnhaus etwa drei Kilometer vom Zentrum entfernt beschädigt. Dabei wurden die Journalistin Wira Hyrytsch vom US-Auslandssender Radio Liberty getötet und etwa zehn weitere Menschen verletzt.

+++ Polen liefert Ukraine über 200 T-72-Panzer +++

Warschau – Polen unterstützt das Nachbarland Ukraine gegen den russischen Aggressor mit der Lieferung von mehr als 200 Panzern des sowjetischen Typs T-72. Das berichtete die polnische Radio-Nachrichtenagentur IAR am Freitag unter Berufung auf Regierungsstellen. Der Großteil der Panzer habe bereits die Grenze passiert und sei auf ukrainischem Gebiet.

Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte bereits vor mehreren Tagen große Panzerlieferungen an die Ukraine bestätigt, aber zunächst keine genaue Zahl genannt. Präsident Andrzej Duda hatte Anfang der Woche erklärt, Polen habe der Ukraine seit Kriegsausbruch bereits umgerechnet 1,5 Milliarden Euro an Militärhilfe geleistet.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte in einem Gespräch mit Journalisten mehrerer polnischer Medien in Kiew «Polen und dem polnischen Volk für die beispiellose Unterstützung der Ukraine und der Ukrainer», wie der polnische TV-Sender TVN24 übersetzte.

+++ Seit Russlands Abzug knapp 1200 Leichen rund um Kiew gefunden +++

Kiew - Im Gebiet rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew ist die Zahl der Toten nach dem Abzug russischer Truppen vor knapp zwei Monaten offiziellen Angaben zufolge auf fast 1200 gestiegen. «Zum heutigen Tag sind bereits 1187 unserer Mitbürger (gefunden worden), unserer friedlichen Bürger, die durch die Hände der russischen Armee umkamen», sagte der Polizeichef des Kiewer Gebiets, Andrij Njebytow, am Freitag im ukrainischen Fernsehen. Am Vortag seien 26 weitere Leichen gefunden worden. Rund 200 Menschen gelten demnach noch als vermisst.

+++ Journalistin von US-Sender bei Angriffen auf Kiew getötet +++

Prag/Kiew - Bei den jüngsten Raketenangriffen auf Kiew ist eine Journalistin des US-Auslandssenders Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) ums Leben gekommen. Wira Hyrytsch sei am Freitag tot unter den Trümmern ihres Wohnhauses in der ukrainischen Hauptstadt gefunden worden, das am Vortag getroffen worden sei, teilte der Sender mit Sitz in Prag mit. Sie habe seit Februar 2018 für den ukrainischsprachigen Dienst von Radio Liberty (Radio Swoboda) gearbeitet.

Die Redaktion von Radio Liberty sprach den Angehörigen der Journalistin und Produzentin ihr Beileid aus. Man werde Hyrytsch als eine «kluge und freundliche Person und als eine echte Expertin» in Erinnerung behalten, hieß es. Russische Truppen hatten während des Kiew-Besuchs von UN-Generalsekretär António Guterres am Donnerstag mehrere Raketen auf die ukrainische Hauptstadt abgefeuert. Dabei wurden ukrainischen Angaben zufolge auch zehn Menschen verletzt.

Hilfskräfte vor einem Gebäude in Kiew, das am Freitag von russischen Raketen getroffen wurde. Bei den Angriffen kam auch eine US-Journalistin ums Leben. (Bild: Dogukan Keskinkilic/Anadolu Agency via Getty Images)
Hilfskräfte vor einem Gebäude in Kiew, das am Freitag von russischen Raketen getroffen wurde. Bei den Angriffen kam auch eine US-Journalistin ums Leben. (Bild: Dogukan Keskinkilic/Anadolu Agency via Getty Images)

+++ Indonesien: Putin hat Teilnahme an G20-Gipfel zugesagt +++

Jakarta/Moskau- Russlands Präsident Wladimir Putin hat seine Teilnahme am bevorstehenden Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) nach Angaben des Vorsitzlandes Indonesien zugesagt. Dies teilte der indonesische Präsident Joko Widodo am Freitag mit. Aus dem Kreml in Moskau hieß es unterdessen lediglich: «Russland wird sich auf diesen Gipfel vorbereiten.» Es sei aber noch zu früh, über «irgendwelche anderen Modalitäten unserer Teilnahme» zu reden, sagte Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Zu dem für Mitte November auf der Insel Bali geplanten Treffen ist auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eingeladen, wie dieser am Mittwoch bereits selbst mitgeteilt hatte. Die Gipfel-Vorbereitung wird überschattet von dem Krieg, den Russland seit mehr als zwei Monaten gegen die Ukraine führt. «Wir wissen, dass die G20 eine Katalysatorfunktion für die weltweite wirtschaftliche Erholung haben, und zwei Dinge beeinträchtigen die weltweite wirtschaftliche Erholung: Corona und der Krieg in der Ukraine», sagte Joko Widodo in einer auf Youtube veröffentlichten Rede. Daher habe er Selenskyj bei einem Telefonat am Mittwoch eingeladen.

+++ Bericht: Britische Helfer in Ukraine von Russen gefangen genommen +++

London - Zwei britische Freiwillige, die in der Ukraine humanitäre Hilfe leisten wollten, sind nach Angaben einer britischen Hilfsorganisation von russischen Truppen gefangen genommen worden. Die beiden Männer waren einem Bericht der BBC vom Freitag zufolge auf eigene Faust in der Ukraine tätig, hielten aber Kontakt zu der Organisation Presidum Network, die über ihre Festnahme informierte. Demnach hatten die beiden versucht, eine ukrainische Familie aus einem Dorf nahe der Stadt Saporischschja zu evakuieren, als sie festgenommen wurden. Das britische Außenministerium teilte mit, man versuche mit Hochdruck, an mehr Informationen über den Fall zu kommen

+++ Bundesregierung soll im Krisenfall Unternehmen enteignen können +++

Berlin - Die Bundesregierung soll in einem Energie-Krisenfall in den Markt eingreifen und Unternehmen zur Not auch enteignen können. Das sieht eine Novelle des Energiesicherungsgesetzes vor, das am Freitag im Bundestag erstmals beraten wurde. Der parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Oliver Krischer (Grüne), sagte, das Gesetz solle so bald wie möglich in Kraft treten.

Es könnte die Grundlage bilden dafür, dass die Raffinerie in Schwedt (Brandenburg) unter staatliche Aufsicht kommt - die Raffinerie ist fast vollständig vom russischen Staatskonzern Rosneft übernommen worden.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte gesagt, es sei gelungen, die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Öl von 35 Prozent vor Beginn des Ukraine-Krieges innerhalb von acht Wochen auf 12 Prozent zu senken. Bei diesen handle es sich um Ölimporte der Raffinerie in Schwedt. Wenn man dieses Öl nicht mehr haben wolle, brauche man für Schwedt eine Alternative. Habeck hatte ein mögliches westliches Ölembargo gegen Russland als «handhabbar» bezeichnet.

+++ Bericht: Russlands Ölförderung geht unter Sanktionsdruck zurück +++

Moskau - Zwei Monate nach dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine ist die Ölförderung in Russland einem Medienbericht zufolge deutlich zurückgegangen. «In den ersten 26 Apriltagen ist die tägliche Durchschnittsförderung in Russland unter den Bedingungen der US- und EU-Sanktionen nach der Spezialoperation in der Ukraine gegenüber März um 8,7 Prozent gefallen», berichtete die Tageszeitung Kommersant am Freitag. Russische Medien dürfen den Krieg in der Ukraine nur als «Spezialoperation» bezeichnen.

Den Angaben des Blatts zufolge werden täglich noch 1,37 Millionen Tonnen Öl aus der Erde geholt. Schon im März war die Förderung offiziellen Angaben zufolge im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent leicht zurückgegangen. Finanzminister Anton Siluanow hatte jüngst gewarnt, dass die Förderung im Gesamtjahr wegen der Sanktionen um 17 Prozent zurückgehen könnte.

Ein Ölraffinerie der Firma Lukoil im russischen Wolgograd. Der Ölförderung ging laut des Medienberichts im April gegenüber dem Vormonat zurück. (Bild: Reuters)
Ein Ölraffinerie der Firma Lukoil im russischen Wolgograd. Der Ölförderung ging laut des Medienberichts im April gegenüber dem Vormonat zurück. (Bild: Reuters)

+++ BA-Chef Scheele: Gasembargo würde zu hoher Arbeitslosigkeit führen +++

Schwerin - Ein komplettes Embargo für russisches Erdgas würde nach Einschätzung des Chefs der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, zu hoher Arbeitslosigkeit in Deutschland führen. «Ein Gasembargo zu diesem Zeitpunkt wäre mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen nicht aufzufangen», sagte Scheele am Freitag in Schwerin nach einem Treffen mit Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD). Gas sei die wichtigste Prozessenergie.

Die bisherigen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine mit unterbrochenen Lieferketten - Scheele nannte als Beispiel Kabelbäume für die Automobilindustrie - würden über Kurzarbeit gut bewältigt. «Wir können das mit einem relativ geringen Mitteleinsatz mit einem bewährten Instrument machen», sagte er. Bei einem Ausfall von Gas wäre Kurzarbeit hingegen in dem dann nötigen Ausmaß «gar nicht zu administrieren». Arbeitslosigkeit wäre die Folge.

+++ Moskau: Ukrainische Ziele von U-Boot aus mit Raketen beschossen +++

Moskau - Russlands Militär hat erstmals vom Einsatz eines U-Bootes bei Raketenangriffen auf ukrainische Ziele berichtet. Im Schwarzen Meer seien von dem Boot aus militärische Einrichtungen der Ukraine mit Raketen des Typs Kalibr beschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag mit. Dazu veröffentlichte die Behörde ein Video, das den Angriff zeigen soll. Genauere Informationen - etwa zu dem vermeintlich getroffenen Ziel - wurden nicht genannt.

Das U-Boot ist Teil der russischen Schwarzmeerflotte. Insgesamt hat die Flotte sechs U-Boote dieser Bauart, die mit Kalibr-Marschflugkörpern bestückt werden können.

+++ Russland wirft Ukraine Beschuss von weiterem Grenzübergang vor +++

Kursk - Russische Behörden haben der Ukraine den Beschuss eines weiteren Grenzübergangs vorgeworfen. Am Freitag seien russische Grenzschützer in der Ortschaft Bjelaja Berjoska im Gebiet Brjansk aus Granatwerfern beschossen worden, teilte der Gebietsgouverneur Alexander Bogomas nach Angaben der Agentur Interfax mit. Opfer habe es nicht gegeben. Es seien aber Strom- und Wasserleitungen beschädigt worden. Auch ein Friedhof sei getroffen worden.

Zuvor hatte Russland auch von ukrainischen Angriffen auf die Ortschaft Krupez im westrussischen Gebiet Kursk - etwa 100 Kilometer Luftlinie von Bjelaja Berjoska - entfernt, berichtet. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Von ukrainischer Seite gab es keine offizielle Reaktion.

+++ Bundesregierung verurteilt Angriff auf Kiew während Guterres-Besuch +++

Berlin - Die Bundesregierung hat den russischen Raketenangriff auf Kiew am Tag des Besuchs von UN-Generalsekretär António Guterres scharf verurteilt. «Das Vorgehen der russischen Seite ist menschenverachtend», sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin. «Es offenbart vor den Augen der Weltgemeinschaft zudem erneut, dass Putin und sein Regime keinerlei Respekt vor dem internationalen Recht haben.» Ukrainischen Angaben zufolge ereigneten sich die russischen Angriffe mit mindestens einem Todesopfer am Donnerstagabend, als Guterres noch in der Stadt war. Guterres sagte dem britischen Sender BBC: «Ich war geschockt zu hören, dass in der Stadt, in der ich mich aufhalte, zwei Raketen explodiert sind.»

+++ Israel fordert Bürger zur Ausreise aus Transnistrien auf +++

Tel Aviv - Israel hat aufgrund der aktuellen Sicherheitslage eine Reisewarnung für Transnistrien ausgesprochen. Israelis, die sich dort aufhielten, sollten den Landstreifen so schnell wie möglich verlassen, bestätigte ein Sprecher des Außenministeriums am Freitag. Aktuell geplante Reisen sollten storniert werden. Die prorussische Separatistenrepublik Transnistrien in der Republik Moldau macht die benachbarte Ukraine für angebliche Anschläge in der Region verantwortlich.

+++ Ukraine bittet um internationale Hilfe bei Minenräumung +++

Kiew - Die Ukraine hat die internationale Gemeinschaft um Hilfe bei der Räumung von Minen in den Kampfgebieten gebeten. Benötigt würden Spezialisten und Technik, sagte der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj nach Angaben der Ukrajinska Prawda am Freitag. «Auf einen Tag aktiver Kampfhandlungen kommen 30 Tage Minenräumung.» So hätten allein die Kämpfe im Gebiet der Hauptstadt Kiew 30 bis 35 Tage gedauert. Die Säuberung des Territoriums würde dort theoretisch mehr als zwei Jahre dauern.

Der Minister warnte, dass mit dem Beginn des Frühlings Gras über Minen wachsen könnte, so dass sie nur noch mit speziellen Suchgeräten geortet werden könnten. Die Ukraine habe zu wenig Spezialkräfte und daher internationale Organisationen gebeten, Helfer und Ausrüstung zu schicken.

+++ Prominente warnen Scholz in Brief vor Drittem Weltkrieg +++

Prominente wie die Feministin Alice Schwarzer, der Schriftsteller Martin Walser und der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar haben in einem Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) appelliert, nicht noch mehr schwere Waffen an die Ukraine zu liefern.

Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin dürfe kein Motiv für eine Ausweitung des Krieges auf die Nato geliefert werden, schreiben die Unterzeichner in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Sie warnen vor der Gefahr eines Dritten Weltkrieges. Zu den 28 Erstunterzeichnern gehören der Autor Alexander Kluge, der Rechtsphilosoph Reinhard Merkel, der Sänger Reinhard Mey, die Kabarettisten Gerhard Polt und Dieter Nuhr, die Schauspieler Lars Eidinger und Edgar Selge und die Schriftstellerin Juli Zeh.

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+++ Ukraine plant für Freitag Evakuierung von Zivilisten in Mariupol +++

Die ukrainische Regierung will nach eigenen Angaben am Freitag Zivilisten aus dem belagerten Industriegelände Asow-Stahl in Mariupol in Sicherheit bringen. "Ein Einsatz zur Evakuierung von Zivilisten aus der Asow-Stahl-Fabrik ist für heute geplant", teilte das ukrainische Präsidialamt am Freitag mit. UN-Generalsekretär António Guterres hatte bei einem Besuch in Kiew am Vortag erklärt, die UNO tue "alles", um eine Evakuierung zu erleichtern.

Russland hatte in der vergangenen Woche erklärte, mit Ausnahme der Stahlwerke die vollständige Kontrolle über die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine erlangt zu haben. Kreml-Chef Wladimir Putin ordnete daraufhin eine Belagerung des Industriegeländes Asow-Stahl an. In dem Komplex sollen sich neben ukrainischen Soldaten hunderte Zivilisten befinden.

+++ "Politbarometer": Mehrheit für Lieferung schwerer Waffen an Ukraine +++

Nach einer Umfrage für das ZDF-"Politbarometer" unterstützt eine Mehrheit der Deutschen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. 56 Prozent sprachen sich in der am Freitag veröffentlichten Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen dafür aus, dass Deutschland schwere Waffen wie Panzer liefert. 39 Prozent waren dagegen.

Im März wurde eine Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine im "Politbarometer" noch mehrheitlich abgelehnt. Überwiegend Kritik gibt es in der aktuellen Umfrage vom April nun nur in den Anhängerschaften von Linke (72 Prozent) und AfD (56 Prozent).

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+++ Raketenangriffe während Guterres und Selenskyj beraten +++

Überschattet von mutmaßlichen Raketenangriffen auf Kiew hat UN-Generalsekretär António Guterres in der ukrainischen Hauptstadt Präsident Wolodymyr Selenskyj getroffen.

Nach seinem Besuch in Moskau besprach Guterres mit dem Regierungschef die Bildung eines Flüchtlingskorridors für die nach wochenlangen Kämpfen schwer zerstörte Hafenstadt Mariupol.

«Mariupol ist eine Krise innerhalb einer Krise, tausende Zivilisten brauchen lebensrettende Hilfe», sagte Guterres am Donnerstag nach dem Treffen in Kiew. Sie bräuchten eine Fluchtroute, um der «Apokalypse» zu entkommen.

Während des Besuchs kam es nahe des Stadtzentrums der Hauptstadt zu mehreren Explosionen. «Am Abend hat der Feind Kiew beschossen: Zwei Explosionen im Stadtbezirk Schewtschenko», teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf seinem Telegram-Kanal mit.

Wolodymyr Selenskyj (r.) trifft UN-Generalsekretär Antonio Guterres in Kiew. (Bild: Ukrainian Presidency/Anadolu Agency via Getty Images)
Wolodymyr Selenskyj (r.) trifft UN-Generalsekretär Antonio Guterres in Kiew. (Bild: Ukrainian Presidency/Anadolu Agency via Getty Images)

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+++ Kiew meldet Pause bei russischen Bodenangriffen in Ostukraine +++

Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben ihre Bodenangriffe im Osten der Ukraine in der Nacht zum Freitag vorläufig eingestellt. "In Richtung Isjum hat (der Feind) keine aktiven Angriffshandlungen durchgeführt", teilte der ukrainische Generalstab am Vormittag in seinem Lagebericht mit. Die russischen Kräfte beschränkten ihre Aktivitäten demnach auf Aufklärung und Artilleriebeschuss. Die Gegend um Isjum im Gebiet Charkiw war in den vergangenen Tagen die Hauptstoßrichtung der russischen Truppen. Durch den Vorstoß nach Süden sollten die ukrainischen Kräfte im Donbassgebiet eingekesselt werden. Auch an anderen Frontabschnitten blieb es verhältnismäßig ruhig.

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+++ Russland stellt Zukunft der ISS in Frage +++

Angesichts des Kriegs in der Ukraine hat Russland seine Mitarbeit beim Betrieb der Internationalen Raumstation (ISS) in Frage gestellt.

«Die Entscheidung über das Schicksal der ISS wird viel von der Lage abhängen, die in unserem Land und darum herum herrscht», sagte der Chef der russischen Raumfahrtagentur, Dmitri Rogosin, am Freitag der Nachrichtenagentur Tass. Im Falle eines Ausstiegs werde Moskau seine Partner aber ein Jahr im Voraus unterrichten. Bis 2024 sei Russlands Beteiligung an der Station vorläufig noch geplant.

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Video: Kriegsangst: Flucht aus Transnistrien