Verblüffende Übereinstimmungen: Erinnerung an den spektakulären Fall der Jim-Zwillinge

Die Geschichte der Jim-Zwillinge sorgt Ende der 1970er Jahre für Aufmerksamkeit, wird sogar zum Gegenstand der Wissenschaft. Wir erinnern an die Brüder, die kurz nach der Geburt getrennt werden, um dann doch ein nahezu identisches Leben zu führen.

Symbolbild: Getty Images
Symbolbild: Getty Images

Sind Ihnen die Jim-Brüder ein Begriff? Kennen Sie die Geschichte der eineiigen Zwillinge, die im Babyalter voneinander getrennt werden, die dann aber doch – in ihren jeweiligen Lebenswelten – ein nahezu identisches Leben führen? Nein? Dann soll an dieser Stelle an Jim und Jim – weil ihr Fall so spektakulär ist – noch einmal erinnert werden.

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Drei Wochen sind die Zwillinge alt, als sie 1940 von zwei Familien adoptiert werden. Und schon mit der ersten Entscheidung – ihrer beider Adoptiveltern – kommt es zu ersten Übereinstimmung in ihren Lebensläufen. Beide werden auf den Vornamen James getauft. Der eine Jim heißt nur Lewis mit Nachnamen, der andere Springer.

Kreuzungspunkte zweier Lebenslinien

Es werden viele weitere Kreuzungspunkte dazukommen – so viele, dass die Geschichte der Brüder schier unglaublich klingt. Beide Jims heiraten mehrmals. Die erste Frau von Jim Lewis heißt Linda, die erste Frau von Jim Springer ebenso. Die zweite Frau des ersten Jim nennt sich Betty, die zweite Frau des zweiten Jim auch.

Und weiter: Jim Springer nennt seinen ersten Sohn James Allan. Auch Jim Lewis hat einen ersten Sohn: James Allan. Beide haben in ihren jeweiligen Familien einen Bruder: Larry und Larry. Auch Hunde finden sich jeweils in ihren Lebenswelten: Toy heißt der eine Hund, Toy der andere.

In der Schule mögen Jim und Jim Mathe und hassen Rechtschreibung. Beide erhalten eine Polizeiausbildung, um dann – nur 120 Kilometer voneinander entfernt – als Hilfspolizisten zu arbeiten. Die Jims haben außerdem dasselbe Hobby, Tischlern, und Urlaub machen sie am gleichen Strand: bei Saint Petersburg in Florida.

Keine Geister am Werk, sondern die Gene

Insgesamt leben die Zwillinge 39 Jahre getrennt, bis sie sich 1979 – auf Initiative von Jim Lewis – endlich begegnen. "In seinen Augen sah ich ein Spiegelbild meiner selbst", erinnert sich später Jim Springer. Und als sie sich ihre Lebensgeschichten erzählen, finden sie die Übereinstimmungen "unheimlich, ja geradezu gespenstisch".

Nein, die Geschichte mag verblüffend sein, mit Übersinnlichkeit hat sie nichts zu tun. Übereinstimmungen in den Biographien getrennt aufgezogener eineiiger Zwillinge sind keine Seltenheit. Das ergeben schon die ersten Studien in Gefolge des Aufsehen erregenden Falls um die Jim-Brüder. Bei eineiigen Zwillingen ist das Erbgut identisch, und Gene bestimmen maßgeblich unser Denken und Verhalten.

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