Weltrekord: Windturbine erzeugt an einem Tag genug Energie für 170.000 Haushalte

Weltrekord: Windturbine erzeugt an einem Tag genug Energie für 170.000 Haushalte

Vor der Küste der chinesischen Provinz Fujian ragt der Gigant Goldwind GWH252-16MW aus dem Meer.

Am 1. September produzierte die Mammutturbine - mit einem Durchmesser von 252 Metern - innerhalb von 24 Stunden 384,1 Megawattstunden (MWh), als ein Taifun über den Südosten Chinas zog.

Das reicht aus, um etwa 170 000 Haushalte mit Strom zu versorgen, 38 Millionen LEDs zu betreiben oder 2,2 Millionen Kilometer mit einem Elektroauto zu fahren.

Dies übertrifft den bisherigen Rekord von 364 MWh, der im August in Dänemark aufgestellt wurde.

Warum kann die Goldwind-Turbine auch bei einem Taifun weiterarbeiten?

Die meisten Turbinen können bei schwerem Sturm nicht betrieben werden, und der Taifun Haikui zwang denn auch viele Windparks zur Abschaltung.

Die Goldwind-Turbine kann jedoch ihre Flügel in Echtzeit anpassen, wenn der Wind hohe Geschwindigkeiten erreicht, so dass sie auch unter diesen extremen Bedingungen Strom erzeugen kann.

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Erneuerbare Energien sind ein wichtiger Bestandteil der grünen Wende. - canva

"Wir überwachen kritische Komponenten wie das Hauptsteuerungsprogramm, das Pitchsystem und die Generatoren genau, um die Leistungsbeschränkungen schrittweise aufzuheben und gleichzeitig die Betriebssicherheit zu gewährleisten", erklärte ein Sprecher von Goldwind gegenüber der South China Morning Post.

Der Goldwind GWH252-16MW-Rotor hat einen Durchmesser von 252 Metern - etwa 2,5 Fußballfelder - und jedes Blatt kann mehr als zwei Drittel der Schallgeschwindigkeit erreichen.

Welche Länder sind bei der Windenergie weltweit führend?

China ist weltweit führend bei der Windenergie.

Im Jahr 2021 hat das Land mehr Offshore-Windkraftkapazitäten installiert als jedes andere Land der Welt in den letzten fünf Jahren.

Allein auf China entfallen 49 Prozent der 64,3 GW der gesamten globalen Offshore-Windkapazität im Jahr 2022 - mehr als auf Europa mit 47 Prozent.

Das Land plant auch den größten Windpark der Welt, eine Anlage, die so groß ist, dass sie ganz Norwegen mit Strom versorgen könnte. Die Arbeiten an diesem Projekt sollen noch vor 2025 beginnen.

Doch Chinas Umweltbilanz ist alles andere als makellos, warnt Li Shuo, leitender politischer Berater bei Greenpeace Ostasien.

"China ist der 800-Pfund-Gorilla, wenn es um den globalen Energiesektor geht", sagte er in einer Rede im April.

"China ist zweifellos führend beim weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien. Gleichzeitig beschleunigt das Land aber auch die Genehmigung von Kohleprojekten".

Die globale Supermacht hofft, bis 2025 ein Drittel ihres Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Bis 2060 will das Land jedoch eine Netto-Null-Energieversorgung erreichen - ein weit entferntes Ziel im Vergleich zu vielen anderen Ländern.