Festnahme nach Geheimdienst-Datenleck in den USA

Das Phantom hinter der Affäre um das massive Geheimdienst-Datenleck in den USA nimmt Konturen an. Das FBI durchsucht ein Grundstück. Dann gibt es eine Festnahme.

Washington (dpa) - Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung brisanter US-Geheimdienstinformationen im Internet hat die Bundespolizei FBI im Bundesstaat Massachusetts einen Verdächtigen festgenommen. Das berichteten die «New York Times» und der US-Sender CNN übereinstimmend.

Zuvor hatte die US-Bundespolizei FBI einem Medienbericht zufolge das Zuhause eines Verdächtigen durchsucht. Die «New York Times» berichtete, etwa ein halbes Dutzend FBI-Agenten hätten sich Zugang zum Grundstück eines 21-Jährigen verschafft, der in Verbindung mit dem großen Datenleck stehen soll. Die Zeitung hatte zuvor berichtet, es handele sich um einen Angehörigen der Nationalgarde aus dem Bundesstaat Massachusetts, der eine Chat-Gruppe auf der bei Videospielern beliebten Plattform Discord geleitet habe.

Die Dokumente kursieren seit Wochen im Internet

Seit Wochen kursieren im Internet offensichtlich geheime Dokumente von US-Stellen, unter anderem vom Verteidigungsministerium, zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Medien berichteten kurz vor Ostern erstmals über die Informationen über beide Kriegsparteien - ohne die Dokumente selbst zu veröffentlichen. Intensiv wird nach der Person gesucht, die diese Dokumente publiziert hat. Die US-Behörden ermitteln.

Der Sprecher des US-Verteidigungsministers, Pat Ryder, wollte sich bei einer Pressekonferenz zunächst nicht zu den laufenden Ermittlungen äußern. Er sagte lediglich, man kenne die Medienberichte über einen potenziellen Verdächtigen.

Video: Wieviel Wahrheit steckt in den veröffentlichten Dokumenten?