Ronaldo-Tor oder nicht? Adidas liefert Beweis

Verständlicher Torhunger oder einfach egoistisch und kein Teamplayer?

Das Verhalten von Cristiano Ronaldo rund um das portugiesische Führungstor gegen Uruguay hat für Diskussionen gesorgt.

Bereits unmittelbar nach dem Spiel fand Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger deutliche Worte.

Er kann sich mal für seinen Kollegen freuen. Beim ihm wirkt es immer so, als ist er beleidigt, weil es nicht sein Tor ist. Er muss aber sagen: ‚Hey, Kollege. Überragende Flanke. Danke. Dein Tor.‘ Aber da ist er nicht in der Lage zu. Das ist ein bisschen schade“, kritisierte der ARD-Experte.

Hat Ronaldo den Ball noch berührt?

Was war passiert? In der 54. Minute hatte Bruno Fernandes eine Flanke reingeben, nachdem Ronaldo im Strafraum gestartet war. Der aktuell vereinslose Superstar streckte den Kopf hin - und der Ball schlug im Tor ein.

Doch hatte Ronaldo den Ball überhaupt berührt? Daran gab es große Zweifel, weshalb die FIFA auch ihre Anzeige änderte und den Treffer doch Fernandes zusprach.

Adidas beweist: Ronaldo war nicht am Ball

Zu Recht, wie nun der Sportartikel-Riese Adidas im Auftrag der FIFA beweist! „Durch die Collected Ball Technology, die im Al Rihla Official Match Ball integriert ist, sind wir in der Lage, definitiv zu zeigen, dass es keinen Kontakt von Cristiano Ronaldo vor dem Tor gab“, zitieren ESPN und Sky Sports ein Pressestatement des Konzerns.

„Es konnte keine äußere Kraft gemessen werden“, teilte adidas mit und verwies auf Messungen im Ball, die ähnlich wie bei einem EKG die Ausschläge bei Berührungen zeigen. „Der 500-Hz-IMU-Sensor im Innern des Balls ermöglicht ein hohes Maß an Genauigkeit bei der Analyse“.

Der angesprochene Sensor sendet 500 Mal pro Sekunde Balldaten an den Video-Raum und soll unter anderem dabei helfen, bei Abseitsentscheidungen noch genauer den Punkt zu erfassen, wenn der Ball den Fuß verlässt.

Ronaldo betont: Das war mein Tor

Ronaldo selbst hatte allerdings keine Zweifel an seinem Tor. Der Portugiese feierte sich als Torschütze und selbst nach dem Spiel wollte er allen klarmachen, dass es sein Treffer gewesen war.

Immer wieder ist zu sehen, wie Ronaldo sich im Austausch mit Mitspielern über die Stirn streift, um zu signalisieren, dass er sehr wohl den Ball noch berührt hatte.

Auch im TV-Interview danach betonte er noch einmal: „Er hat mich berührt. Der Ball hat mich berührt.“

Womöglich kämpfte Ronaldo auch deshalb so um das Tor, weil es einen neuen Rekord bedeutet hätte. Denn mit seinem neunten WM-Tor wäre er mit Legende Eusébio gleichgezogen. So bleibt Ronaldo bei acht Treffern.

Auf Social Media zeigten sich viele irritiert über die Reaktion von Ronaldo.

Fernandes interessiert Torschütze nicht

Da die Portugiesen dank des 2:0-Sieges aber nun bereits sicher im Achtelfinale stehen, bleiben Ronaldo noch zwei weitere Chancen, um mit Eusébio gleichzuziehen.

Im Gegensatz zu Ronaldo war zumindest Fernandes egal, wem das Tor zugeschrieben wird: „Ich habe gejubelt, als ob Cristiano das Tor gehört hätte“, sagte Fernandes.

Der Spielmacher, der nach einem umstrittenen Elfmeter auch das 2:0 erzielte, erklärte weiter: „Egal, wie man es bewertet, es bleibt dasselbe - es ist nur wichtig, dass wir das Tor gemacht haben.“

Für Portugals Teamchemie wäre es zu wünschen, dass Ronaldo das inzwischen auch so sieht.

VIDEO: Macht Portugal-Star Ronaldo sich lächerlich durch Torhunger?