Zverev wegen Thomalla enttäuscht

Gut zwei Wochen liegen mittlerweile zwischen Alexander Zverev und dem bitteren Aus bei den French Open.

Deutschlands bester Tennisspieler verletzte sich in einem umkämpften Halbfinale gegen den späteren Turniersieger Rafael Nadal bekanntlich schwer am rechten Fuß und fällt lange aus. Mit Unbehagen blickt er nun auf das folgenschwere Umknicken zurück.

„Ich erinnere mich nur an drei Geräusche. Geräusche, die klingen, als wenn was zerbricht. Kurz hintereinander: knack, knack, knack, ganz schnell. Dann hatte ich auch schon extreme Schmerzen, das war der Wahnsinn. Als wenn mir jemand in den Fuß schießt“, sagte Zverev im Interview mit der Bild.

Weiterspielen oder auch nur Auftreten war nach mehreren Bänderrissen unmöglich - die Bilder vom verletzten Olympiasieger gingen um die Welt.

Zverev über Nadal: „Vor allem ein guter Mensch“

Das Video zu seiner Verletzung sah er erst drei Tage später beim Arzt in München: „Er erklärte mir in der Super-Zeitlupe, was wann passiert ist. Da wurde mir schlecht.“

Für Nadal, der sofort auf Zverevs Seite des Courts eilte und sich um dessen Befinden sorgte, findet der Deutsche nur lobende Worte: „Er ist ein Champion, das sieht man von vorn wie hinten. Und er ist vor allem ein guter Mensch.“

Der Hamburger fuhr fort: „Er hat von Anfang an gesehen, was los ist, und weiß, dass ich kein Schauspieler bin und mich auf dem Boden wälze, schreie und dann rumlaufe, als wäre nichts passiert.“

Auf dem Platz und in der Kabine hatte er bittere Tränen geweint, obwohl er normalerweise „relativ schmerzfrei“ sei.

Zverev: Sophia Thomalla konnte nicht kommen

„Es war ein legendäres Match, das Wahnsinn geworden wäre, an das man sich lang erinnert hätte. Vom Sportlichen her also sehr schade und sehr enttäuschend, wie es endete. Es waren also Tränen der Enttäuschung und wegen der Schmerzen im Fuß“, sagte Zverev.

Die Zeit unmittelbar nach der Verletzung war hart für den 25-Jährigen. Wichtig sei daher die Unterstützung aus seinem engsten Umfeld gewesen.

„Du willst in dieser Phase die Menschen um dich haben, die du am meisten lieb hast“, erklärte Zverev: „Für mich war daher enttäuschend, dass Sophia (seine Freundin Sophia Thomalla weilte wegen Dreharbeiten in Griechenland, Anm. d. Red.) nicht kam. Aber das ist eben der Job.“

Seine Eltern seien aber zum Glück bei ihm gewesen: „Ich konnte ja nichts allein: duschen, auf Toilette gehen. Die haben für mich gesorgt wie für ein kleines Baby. Für mich war das so wichtig. Diese beiden Menschen haben mir am meisten geholfen.“

Zverev freut sich über Genesungswünsche von Thiem

Er bekam aber auch zahlreiche Genesungswünsche aus der Sportwelt, einer freute ihn besonders.

„Zu Herzen gingen mir die von Dominic Thiem. Der weiß, wie das ist und wie schwer der Weg zurück wird. Sein Beispiel zeigt, dass der Weg nicht so einfach ist“, sagte Zverev über die Nachrichten seines österreichischen Tennis-Kollegen.

Zu konkret wollte Zverev beim Blick nach vorne nicht werden, denn eines ist ihm bewusst: „Ich hatte Glück im Unglück und keinen Knochenschaden erlitten. Das dachten die Ärzte zu Anfang.“

Er werde daher keiner sein, der sofort spielt, wenn „er die erste Sekunde bereit dazu ist. Wenn ich die US Open (Beginn am 29. August, Anm. d. Red.) spiele, dann nicht für ein, zwei Runden, sondern um sie zu gewinnen.“